Unter Linden sitzt sich’s besser
Ein kleiner Ausflug mit Onkel Friedrich zur Heilpflanze des Jahres 2025
Philosophie, Ernte und Wissenswertes

Wenn ich ganz ehrlich bin – ich habe schon unter vielen Bäumen gesessen. Unter Apfelbäumen, Kastanien, sogar mal unter einer alten Weide, die mich ständig mit ihrem haarigen Geäst gekitzelt hat. Aber nichts ist wie unter einer Linde.
Sie rauscht anders im Wind. Nicht so prahlerisch wie eine Pappel, nicht so ernst wie eine Tanne. Die Linde summt. Im Juni beginnt sie damit, wenn ihre zarten, gelbgrünen Blüten aufgehen und die Bienen in Verzückung geraten. Und ich ehrlich gesagt auch.
Die Linde ist nicht ohne Grund zur Heilpflanze des Jahres 2025 gekürt worden. Ihre Blüten enthalten feine ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffe – ein kleines Naturapothekerli, das beruhigt, den Husten lockert, den Kopf klärt und ganz nebenbei auch noch das Herz erfreut. Vorausgesetzt, man hat Geduld. Denn die Lindenblüte ist kein Turbo-Medikament – sie wirkt leise. Aber gründlich.
Früher haben sich die Leute unter der Linde versammelt. Nicht nur, weil es dort kühl war. Nein – da wurde geheiratet, Gericht gehalten, getanzt und gestritten. Und vermutlich auch wieder versöhnt. Die Tanzlinden in den alten Dörfern waren so etwas wie das soziale Netzwerk des Mittelalters – bloss ohne Passwort und Akku.
Man nannte sie auch den Baum der Mitte. Und ich finde, das passt. In einer Zeit, in der alles schneller, lauter und digitaler wird, ist so ein Lindenbaum eine Einladung zur Mitte – zur eigenen, wohlgemerkt.
Ich sitze also heute wieder einmal unter einer Linde. Die Augen halb zu, der Lapinkoira döst zu meinen Füssen, die Gedanken wandern, und der Lindenblütentee dampft aus der emaillierten Tasse.
Und plötzlich ist es da. Dieses Gefühl, dass alles gar nicht so kompliziert ist. Dass ein Baum mit tausend Jahren Erfahrung vielleicht doch etwas zu sagen hat – auch wenn er es nicht in Worten tut.
P.S.: Lindenblüten bitte nur sammeln, wenn du sie sicher kennst – oder du holst dir welchen in der Apotheke. Aber immer mit Respekt. Denn unter Linden steht man nicht einfach. Man steht unter ihnen.
🌿 Wusstest du das über die Linde?
Ein kleiner Infokasten für Wissensdurstige
🌸 Nur die Blüten zählen.
Für die Heilwirkung brauchst du die getrockneten Blüten samt Stiel und dem hellgrünen „Flugblatt“. Blätter und Rinde sehen hübsch aus, gelten aber nicht als arzneilich wirksam.
🫖 Zubereitung als Tee:
– 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Lindenblüten
– mit ca. 200 ml heissem (nicht kochendem!) Wasser übergiessen
– 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen
– abseihen und geniessen
Ideal bei Erkältung, innerer Unruhe, nervösem Magen oder einfach, um dem Alltag ein bisschen die Schärfe zu nehmen.
🐝 Gut zu wissen:
Lindenblüten sind bei Bienen äusserst beliebt – aber bitte nicht zu viel wild ernten. Die Bienen brauchen auch was davon!
🧠 Merksatz von Onkel Friedrich:
„Was die Pille verspricht, hält die Linde – wenn man ihr Zeit gibt.“
🌿 Lindenblüten richtig ernten, trocknen und verwenden
Ein kleiner Ratgeber von Onkel Friedrich
📅 Wann ernten?
Die beste Zeit ist zur Blüte, je nach Art zwischen Anfang Juni (Sommer-Linde) und Ende Juli (Winter-Linde). Geerntet wird an einem trockenen, sonnigen Vormittag, wenn die Blüten voll geöffnet sind – aber noch nicht verblüht.
Nur gesunde, saubere Blüten sammeln, möglichst fernab von Strassen und Hundespazierwegen.
✂️ Was genau ernten?
Nur die Blütenstände mitsamt dem Flugblatt (das hellgrüne, längliche Hochblatt).
Keine Blätter, keine Knospen, keine Früchte – und bitte auch nicht alles auf einmal abpflücken. Der Baum soll sich erholen, und die Bienen danken’s dir.
🌬️ Wie trocknen?
– An einem luftigen, schattigen Ort auf Küchenpapier oder Gaze ausbreiten
– Blüten dürfen nicht übereinanderliegen
– Täglich wenden, nicht in der Sonne trocknen
– Nach ca. 5–7 Tagen rascheln sie leicht – dann sind sie fertig
(Wer’s modern mag: Dörrgerät bei max. 35 °C geht auch.)
🫙 Wie aufbewahren?
– In einem gut schliessenden Glas oder einer Papiertüte im Vorratsglas
– Kühl, trocken und dunkel lagern
– Nicht länger als ein Jahr verwenden – danach verlieren sie an Kraft und Duft
🫖 Und wofür?
– Als Tee: Bei Husten, Einschlafproblemen, Magen-Darm-Unruhe
– Als Badezusatz: 2 Hände voll Lindenblüten mit 1 Liter heissem Wasser übergiessen, ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser geben
– Zum Inhalieren: 2 EL Blüten mit 1 Liter heissem Wasser übergiessen, 5–10 Minuten inhalieren – bei beginnender Erkältung ein Segen!
💡 Onkel Friedrich empfiehlt:
🌿 Lindenblüten richtig ernten, trocknen und verwenden
Ein kleiner Ratgeber von Onkel Friedrich
📅 Wann ernten?
Die beste Zeit ist zur Blüte, je nach Art zwischen Anfang Juni (Sommer-Linde) und Ende Juli (Winter-Linde). Geerntet wird an einem trockenen, sonnigen Vormittag, wenn die Blüten voll geöffnet sind – aber noch nicht verblüht.
Nur gesunde, saubere Blüten sammeln, möglichst fernab von Strassen und Hundespazierwegen.
✂️ Was genau ernten?
Nur die Blütenstände mitsamt dem Flugblatt (das hellgrüne, längliche Hochblatt).
Keine Blätter, keine Knospen, keine Früchte – und bitte auch nicht alles auf einmal abpflücken. Der Baum soll sich erholen, und die Bienen danken’s dir.
🌬️ Wie trocknen?
– An einem luftigen, schattigen Ort auf Küchenpapier oder Gaze ausbreiten
– Blüten dürfen nicht übereinanderliegen
– Täglich wenden, nicht in der Sonne trocknen
– Nach ca. 5–7 Tagen rascheln sie leicht – dann sind sie fertig
(Wer’s modern mag: Dörrgerät bei max. 35 °C geht auch.)
🫙 Wie aufbewahren?
– In einem gut schliessenden Glas oder einer Papiertüte im Vorratsglas
– Kühl, trocken und dunkel lagern
– Nicht länger als ein Jahr verwenden – danach verlieren sie an Kraft und Duft
🫖 Und wofür?
– Als Tee: Bei Husten, Einschlafproblemen, Magen-Darm-Unruhe
– Als Badezusatz: 2 Hände voll Lindenblüten mit 1 Liter heissem Wasser übergiessen, ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser geben
– Zum Inhalieren: 2 EL Blüten mit 1 Liter heissem Wasser übergiessen, 5–10 Minuten inhalieren – bei beginnender Erkältung ein Segen!
💡 Onkel Friedrich empfiehlt:
„Ernte mit Herz, trockne mit Geduld – und nimm dir Zeit beim Trinken.“