„Ach ja, der Juli…“
Weisst du, ich find’s gar nicht so schlimm, dass er sich diesmal etwas nordisch gibt. Der Juni hat ja getan, als wär er auf Besuch aus Sizilien – Hitze, Trockenheit, die Petersilie stand da wie gekocht. Jetzt also ein bisschen Regen, ein bisschen frische Luft. Ich sag immer: Der Garten atmet auf. Und ich auch.

Die Menschen schimpfen gern übers Wetter, aber ich frag mich: Wann haben wir verlernt, den Wechsel zu schätzen? Ein lauwarmer Sommerregen, der auf die Haut tröpfelt, ist doch etwas Wunderschönes. Und wenn’s mal länger nieselt – dann eben eine Kanne Tee, die Zeitung auf dem Schoss, der Hektor schnarcht mir zu Füssen.
Natürlich, für die Ferienplanung ist’s manchmal unpraktisch. Aber für die Erdbeeren im Hochbeet, für die Vögel im Garten, für die Wälder ringsum – ist es ein Segen. Es muss ja nicht jeden Tag die Sonne brennen, damit wir uns lebendig fühlen.
Ich sage also:
Geniesse, was ist – der nächste Hitzetag kommt früh genug.