🌞 Ein Hoch auf das Nichtstun
Warum MĂĽssiggang ein Naturrecht ist
Sie sitzen da und tun … nichts?
Jawohl. Und das mit voller Absicht.

Ich weiss nicht, wie oft mir diese Frage schon gestellt wurde – mit hochgezogenen Augenbrauen, einem leicht besorgten Blick und dem Tonfall eines Menschen, der sich fragt, ob ich vielleicht das Rentnerdasein nicht ganz im Griff habe.
Dabei tue ich in solchen Momenten mehr, als man denkt.
Ich bin einfach.
Und das, meine Lieben, ist heutzutage fast schon eine Rebellion.
Die RĂĽckkehr des MĂĽssiggangs
Früher nannte man es Müssiggang. Heute sagen manche „Pause“ oder „achtsam sein“. Aber das klingt schon wieder so furchtbar geplant. Ich meine etwas anderes: Das absichtslose, ziellose, planfreie Sein.
Sitzen unter dem Apfelbaum.
Dem FlĂĽgelschlag der Mauersegler lauschen.
Einen Tee trinken, der längst kalt ist.
Einfach atmen.
Viele meiner besten Gedanken – oder eben gar keine – kommen genau dort. Zwischen Hängematte und Gartenstuhl, zwischen Pfefferminzduft und leichten Ameisenbissen am Knöchel.
Von alten Freunden und schlauen Hunden
Mein alter Freund Emil trug nie eine Uhr. Er sagte:
„Ich bin immer pünktlich – bei mir selber.“
Ein feiner Satz. Einer, den ich mir gemerkt habe.
Und Hektor, mein pelziger Philosoph, liegt oft stundenlang im Gras. Starrt in die Ferne. Bewegt nur den Schwanz, wenn eine besonders gemütliche Fliege vorbeischaut. Ich glaube, er versteht mehr vom Leben als so mancher, der ständig am Telefon klebt.
Ein Aufruf
Ich möchte dich einladen, heute einmal nichts zu tun.
Oder sagen wir’s präziser: Nichts tun – und es geniessen.
Setz dich irgendwo hin. Lass das Handy liegen.
Hör den Vögeln zu. Oder dem eigenen Herzschlag.
Und wenn dich jemand fragt, was du da machst, dann sag ruhig:
„Ich übe mich in Müssiggang. Auf Anraten von Onkel Friedrich.“
🌿 Onkel Friedrichs kleiner Zusatztipp
Heilpflanze des Tages:
Melisse (Melissa officinalis)
Sanft beruhigend fĂĽr Herz, Nerven und ĂĽberaktive Gedanken.
Hilft beim Einschlafen, aber auch beim stillen Wachsein.
Ein paar frische Blätter im Tee oder im Wasserkrug – wunderbar sommerlich.
Am besten im eigenen Garten. Und falls nicht: Sie wächst auch im Topf, ganz brav.