…über Schuhe, die kleben bleiben
Bewertung für kybun Joya: 👎
Neulich habe ich ein Paar Lederschuhe aus dem Schrank genommen, die ich nur zu besseren Anlässen trug. Gesundheitsschuhe von kybun Joya. Schön sahen sie noch aus – bis mir auffiel, dass die Sohle plötzlich Kies wie ein Magnet anzog. Beim Putzen merkte ich: die Sohle war klebrig geworden, und ein Stück ist gleich herausgefallen.

Ich dachte zuerst, vielleicht hätte Hektor irgendwo sein Pfötchen hineingedrückt – aber nein, es war tatsächlich die Sohle selbst, die sich auflöste. Ein Phänomen, das man wohl auch unter „Weichmacherproblem“ kennt. Nach zehn Jahren sollte ein Schuh sein Leben eigentlich noch nicht hinter sich haben. Vor allem wenn er kaum getragen wurde, was die Sohle mit den feinen Rillen deutlich zeigt.
Natürlich habe ich beim Hersteller nachgefragt. Die Antwort: Ohne Quittung kein Garantiefall, und überhaupt sei nach dieser Zeit ein Defekt „äussere Einwirkung“. Konkret gemäss Support: Kontakt mit chemischen Stoffen. Nun ja – meine „Einwirkung“ bestand darin, die Schuhe in der Garderobe stehen zu lassen. Offenbar zu viel verlangt.
Für kybun aber ist es bequem:
Abspeisen mit typischem Standardtext: Garantie vorbei, Schuld beim Kunden, Rabatt als Feigenblatt anbieten, Deckel zu, fertig.
Meine Empfehlung
Im Sinne der Nachhaltigkeit: Finger weg von Schuhen, die schon vor dem ersten richtigen Spaziergang zu zerfliessen drohen. Lieber ein Paar, das auch nach zwanzig Jahren noch taugt. Ich selbst habe welche entsorgt, von Ganter, die mich über zwei Jahrzehnte zuverlässig begleitet haben – und die waren stärker beansprucht als diese Sonntags-Schuhe.
🥾 Onkel Friedrichs Infokästchen: Schuhe, die bleiben – und solche, die gehen
- Rahmengenäht statt geklebt:
Wenn die Sohle sauber eingenäht ist, lässt sie sich reparieren. Geklebte PU-Sohlen neigen dazu, nach einigen Jahren „zu kleben“ – im wahrsten Sinn. - Vollleder statt Schaumstoff:
Leder altert würdevoll, Schaumstoff zerbröselt. Wer Nachhaltigkeit will, achtet auf Materialien, die mit den Jahren Charakter entwickeln, statt sich in Brösel zu verwandeln. - Gesundheitsschuhe?
Viele Hersteller werben mit „gesundem Gehen“. Aber: Gesundheitsschuhe, die frühzeitig zerfallen, sind höchstens gesund fürs Portemonnaie des Verkäufers. 😉
Echte Gesundheits-Schuhe sind jene, in denen Fuss und Rücken auch nach Jahren noch Freude haben – und die sich nicht von selbst auflösen. - Pflege ist gut, Wunder gibt’s keine:
Auch die besten Schuhe wollen geputzt werden. Doch selbst die schönste Schuhcreme rettet keine Sohlen, die chemisch zerfallen.